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Diabetes mellitus

Diabetes mellitus zählt in Deutschland zu den häufigsten Krankheiten. Die Anzahl der Menschen, die von einer Stoffwechselerkrankung betroffen sind, steigt jährlich an.

Welche Formen von Diabetes gibt es? Was muss im Alltag beachtet werden? Wie sehen die Behandlungsmöglichkeiten aus? Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick zu diesen Fragen.

Wir sind für Sie da.

#Weilduwichtigbist

Hinweis

Sie benötigen Zubehör rund um Ihre Diabetesversorgung? Das Diabetesmanagement hilft Ihnen unter 0202 438 3784 gerne weiter.

Was ist Diabetes mellitus?

Mit der Nahrung nehmen wir Kohlenhydrate in unterschiedlicher Form auf, die der Körper in Glukose, also Traubenzucker, umwandelt. Über den Darm gelangt dieser zusammen mit anderen Nährstoffen in den Blutkreislauf. In der Bauchspeicheldrüse wird der Botenstoff Insulin produziert. Insulin unterstützt dabei, dass die Glukose ins Zellinnere transportiert und in den Muskelzellen sowie in der Leber gespeichert wird. So kann der Blutzuckerspiegel möglichst konstant gehalten werden. Bei einem erhöhten Bedarf kann der Glukosespeicher genutzt werden.

Ist die Produktion von Insulin gestört oder bleibt diese ganz aus, verbleibt die aufgenommene Glukose im Blut und der Blutzucker steigt an. Daher wird Diabetes mellitus im Volksmund auch Zuckerkrankheit genannt.

Typische Symptome können sein:

  • Starker Durst
  • Häufiger Harndrang
  • Infektanfälligkeit
  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit
  • Heißhunger
  • Sehstörungen
  • Konzentrationsschwierigkeiten

Um Diabetes nachzuweisen, stehen verschiedene Untersuchungen und Messwerte zur Verfügung.

Drei Werte werden dabei zur Diagnostik verwendet:

Nüchternblutzucker

Zur Messung des Nüchternblutzuckers ist es erforderlich, dass mindestens acht Stunden vorher nichts gegessen und außer Wasser nichts getrunken wurde. Die Messung selbst erfolgt anhand einer Blutprobe – dafür reicht ein kleiner Piks in die Fingerbeere allerdings völlig aus. Der Wert wird nicht nur zur Diagnostik verwendet, sondern dient vielen Diabetikern als Referenzwert um die erforderliche Dosis Insulin im Tagesverlauf zu berechnen.

Oraler Glukosetoleranztest (oGTT)

Für diesen Test ist es erforderlich, die Messung nüchtern am Morgen durchzuführen. Ziel des Tests ist es festzustellen, wie der Körper mit einer großen Menge Zucker umgeht. Zu Beginn erfolgt eine Blutentnahme, um den Nüchternblutzucker zu bestimmen. Anschließend wird eine Glukoselösung getrunken. Zwei Stunden nachdem die Lösung getrunken wurde, wird erneut Blut entnommen und der Blutzuckerwert bestimmt.

HbA1c (Hämoglobin-A1c-Wert)

Bei dem HbA1c-Wert handelt es sich um einen durchschnittlichen Langzeitwert des Blutzuckers der letzten acht bis zwölf Wochen. Der Wert zeigt, wieviel Blutzucker (Glukose) sich an den roten Blutfarbstoff (Hämoglobin) angeheftet hat. So kann der Blutzucker der letzten Wochen ermittelt werden. Neben der Diagnostik wird der HbA1c-Wert auch regelmäßig bei einem bestehenden Diabetes gemessen. So kann geprüft werden, ob die Behandlung Erfolg hat oder ob eine Anpassung der Medikamente erfolgen muss.

Ein Wert allein ist meist nicht aussagekräftig. Daher werden mehrere Werte an unterschiedlichen Tagen ermittelt, um eine sichere Diagnose zu stellen. Die gemessenen Werte werden entweder in Milligramm pro Deziliter Blut (mg/dl) oder in Millimol pro Liter Blut (mmol/l) angegeben.

Die unterschiedlichen Messwerte sind historisch bedingt und finden auch heute noch Anwendung:



WertNormbereichPrädiabetesDiabetes
Nüchternblutzuckerunter 5,6 mmol/l5,6 bis 6,9 mmol/lab 7,0 mmol/l
 unter 100 mg/dl100 bis 125 mg/dlab 126 mg/dl
2-Stunden-Wert oGTTunter 7,8 mmol/l7,8 bis 11,0 mmol/lab 11,1 mmol/l
 unter 140 mg/dl140 bis 199 mg/dlab 200 mg/dl
HbA1c (Langzeitwert)4,5 bis 5,7 %5,7 bis 6,4 %ab 6,5 %

Diabetes-Typen

Diabetes wird, abhängig davon, wann die Erkrankung auftritt, in verschiedene Typen unterschieden.

Bei Prädiabetes handelt es sich um die Vorstufe von Typ 2 Diabetes. Die Blutzuckerwerte sind erhöht, allerdings noch nicht in dem Bereich des Diabetes mellitus Typ 2. Viele Menschen sind betroffen, ohne es zu wissen, da Prädiabetes meist symptomlos ist.

Die Ursachen für Prädiabetes liegen häufig in einem ungesunden Lebensstil. Um einen Prädiabetes positiv zu beeinflussen ist nicht zwingend eine medikamentöse Behandlung erforderlich. Im ersten Schritt ist eine Änderung des Lebensstils das Mittel der Wahl.

Mehr Bewegung im Alltag und eine Ernährungsumstellung können einen positiven Einfluss auf den Blutzucker haben und dabei helfen, die Werte wieder in den Normbereich zu senken. Eine ausgewogene Ernährung mit einer gesunden Mischung aus Ballaststoffen, gesunden Fetten, Eiweißen und Kohlenhydraten bilden dabei die Grundlage. Zudem sollten Nahrungsmittel gewählt werden, die den Blutzuckerspiegel nicht stark ansteigen lassen. Es muss nicht vollständig auf Zucker verzichtet werden, aber besonders Softdrinks, Fruchtsäfte, Weißbrot, Marmelade oder Weizennudeln sorgen für einen schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels und sollten daher möglichst selten verzehrt werden.

Für Menschen mit Diabetes empfiehlt sich, möglichst viel frisch zu kochen und auf Fertigprodukte zu verzichten. Diese beinhalten häufig zu viel Zucker, ungesunde Fette oder Salz und provozieren einen unkontrollierten Blutzuckerverlauf.

Neben der Ernährung kann auch Bewegung dabei unterstützen, den Blutzuckerspiegel im Normbereich zu halten. Dabei ist es nicht einmal erforderlich, sich regelmäßig sportlich zu verausgaben. Kurze Spaziergänge, kleine Bewegungsübungen zwischendurch oder leichte Workouts helfen bereits dabei, dass Bewegung einen blutzuckersenkenden Effekt erzeugt.

Wer nach den Mahlzeiten bspw. einen kleinen Spaziergang macht, sorgt durch die Bewegung der Muskeln dafür, dass der Blutzucker nicht stark ansteigt. Denn die gewonnene Energie wird direkt aus dem Blut heraus genutzt, um die Muskeln zu versorgen.

Durch regelmäßige Bewegung reagieren die Körperzellen sensibler auf Insulin, welches erforderlich ist, um Zucker aus dem Blut in die Körperzellen zu transportieren. Der Blutzucker steigt so nach den Mahlzeiten nicht mehr so stark an, denn die Glukose wird direkt vom Blut in die Körperzellen transportiert, um dort auf Abruf zur Verfügung zu stehen.

Menschen, die an einem Diabetes mellitus Typ 1 erkranken, erhalten bereits in der Kindheit, Jugend oder im frühen Erwachsenenalter die Diagnose. Die Entstehung lässt sich nicht auf eine bestimmte Ursache zurückführen. Teilweise kann erblich bedingt ein erhöhtes Risiko bestehen. Bei anderen ist keine familiäre Vorerkrankung bekannt. Die genauen Gründe, warum ein Diabetes Typ 1 entsteht, werden derzeit noch erforscht.

Bei einem Diabetes mellitus Typ 1 ist die Bauchspeicheldrüse nicht in der Lage (ausreichend) Insulin zu produzieren. Dem Körper fehlt so die Grundlage, die Glukose aus dem Blut in die Körperzellen zu transportieren. Wird dem Körper kein Insulin per Injektion hinzugefügt, entstehen Blutzuckerschwankungen und ein zu hoher Zuckergehalt im Blut. Nicht immer fallen die erhöhten Blutzuckerwerte direkt auf. Es gibt allerdings ein paar erkennbare Symptome, die auf einen Diabetes Typ 1 hindeuten können:

  • Starker Durst
  • Häufiges Wasserlassen
  • Andauernde Müdigkeit
  • Schwindel

Im schlimmsten Fall kann es zur Bewusstlosigkeit und einem diabetischen Koma oder einer diabetischen Ketoazidose (einer Übersäuerung) kommen – in allen Fällen ist sofortige medizinische Hilfe unerlässlich. Aus einem unbehandelten oder schlecht eingestellten Diabetes können sich Langzeitfolgen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenschäden, Netzhautschäden oder ein diabetisches Fußsyndrom entwickeln.

Behandlung

Damit eine Notfallsituation oder Langzeitfolgen möglichst erst gar nicht entstehen, ist es wichtig, die Blutzuckerwerte regelmäßig zu kontrollieren und Insulin in der notwendigen Dosierung zu spritzen. Ziel der Insulintherapie ist es, den Blutzuckerspiegel möglichst konstant zu halten. Dabei werden häufig verschiedene Insuline eingesetzt. Unterschieden wird zwischen langwirksamen und kurzwirksamen Insulinen. Langwirksame Insuline werden meist am Morgen oder am Abend gespritzt, um den Grundbedarf an Insulin über einen längeren Zeitraum abzudecken. Kurzwirksame Insuline kommen zu den Mahlzeiten zum Einsatz und stellen sicher, dass die aufgenommene Nahrung in Energie umgewandelt werden kann. Menschen mit einem Diabetes mellitus Typ 1 sind häufig mit einem dauerhaften Glukosemesssystem (CGM) und einer Insulinpumpe versorgt.

Besonderheiten bei Kindern

Kinder und Jugendliche sind meist von einem Diabetes mellitus Typ 1 betroffen. Bereits in jungen Jahren bedarf es einer Insulintherapie, die ein ganzes Leben lang erforderlich bleibt. Ist ein Kind an Diabetes erkrankt, so bringt dies Veränderungen für die ganze Familie mit sich. Regelmäßiges Blutzuckermessen, die richtige Ernährung, die Anpassung des Insulinbedarfs an den Tagesablauf samt verschiedener Aktivitäten – all diese Punkte müssen ins Familienleben eingebracht und meist von der gesamten Familie neu erlernt werden. Daher erfolgen Schulungen und Beratungen häufig auch für die gesamte Familie bzw. für mindestens eine Bezugsperson. Denn besonders Kleinkinder sind noch zu jung, um mit diesen Themen eigenständig umzugehen. Auch im Kindergarten oder in der Grundschule brauchen die Kinder Unterstützung. In dieser Zeit begleitet eine medizinisch geschulte Person das Kind und übernimmt das Messen des Blutzuckers und die Insulingabe.

Haben Sie Fragen zur Beantragung einer Schulbegleitung? Dann melden Sie sich gerne bei den Kollegen des Leistungsservice unter 0202 438-3723 .

Anders als beim Diabetes mellitus Typ 1, wird beim Typ 2 weiterhin Insulin in der Bauchspeicheldrüse produziert. Allerdings ist es entweder zu wenig Insulin oder die Körperzellen können das eigens produzierte Insulin nicht mehr richtig aufnehmen. Der Blutzuckerspiegel steigt (Hyperglykämie), da die Verarbeitung der Glukose nicht ausreichend erfolgen kann.

Typ 2 Diabetes entwickelt sich meist über Jahre und wird von verschiedenen Risikofaktoren beeinflusst. Die Risikofaktoren liegen zum einen in der familiären Vorbelastung, aber auch im persönlichen Lebensstil. So können zu wenig körperliche Bewegung, Übergewicht, Rauchen oder eine unausgewogene und ungesunde Ernährung die Entstehung von Diabetes begünstigen. Da sich die Erkrankung schleichend entwickelt, sind auch die Symptome nicht von einem auf den anderen Tag zu bemerken. Sie entwickeln sich oft über Jahre und werden daher als solche nicht unmittelbar mit der Erkrankung in Zusammenhang gebracht. Mögliche Beschwerden können sein:

  • Häufiges Wasserlassen
  • Starker Durst
  • Übelkeit
  • Konzentrationsstörungen
  • Müdigkeit und/oder Antriebslosigkeit
  • Erektile Dysfunktion

Durch den dauerhaft erhöhten Blutzucker können die Blutgefäße schneller verkalken (Arteriosklerose), was den Blutfluss durch die Gefäße einschränkt. Als Folge der verengten Gefäße können ein Herzinfarkt, Schlaganfall oder eine periphere arterielle Verschlusskrankheit entstehen. Ein Diabetes kann auch Schäden an den Nerven (Polyneuropathie) verursachen. Betroffene verspüren bspw. ein Kribbeln oder einen brennenden Schmerz in den Füßen oder Beinen und haben nicht selten ein vermindertes Empfinden für Berührung, Kälte oder Wärme. Daraus können sich Fußläsionen bilden, da Druckstellen oder Reibungen nicht rechtzeitig oder gar nicht bemerkt werden. Neben dem Beinen und Füßen kann sich ein Diabetes auch negative auf die Blutgefäße im Auge auswirken und die Entstehung einer Retinopathie begünstigen. Hier kommt es zu Durchblutungsstörung oder einer Schwellung im Auge, welche die Sehkraft stark beeinträchtigen kann. Auch die Nieren können als Folgeerkrankung eines Diabetes eine Schädigung (Nephropathie) erleiden, da auch hier kleine Gefäße durch den hohen Blutzucker übermäßig beansprucht werden.

Behandlung

Bei der Behandlung eines Diabetes mellitus Typ 2 geht es meist nicht darum, nur die Blutzuckerwerte selbst zu stabilisieren, sondern den Lebensstil und auch Begleiterkrankungen insoweit anzupassen bzw. zu behandeln, dass der Diabetes positiv beeinflusst wird. Menschen, die an einem Diabetes Typ 2 erkrankt sind, wird empfohlen, sich ausgewogen zu ernähren. Die Mahlzeiten sollte möglichst aus Vollkornprodukten, magerem Eiweiß wie Fisch und Geflügel, zuckerarmen Obst und gesunden Fetten bestehen. Wichtig ist es, möglichst viele frische und unverarbeitete Lebensmittel zu verwenden, damit gut nachvollziehbar ist, welche Inhaltsstoffe verzehrt wurden. Zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke sollten möglichst vermieden werden, da sie den Blutzuckerspiegel stark ansteigen lassen. Zusätzlich sollte auf ausreichend Bewegung im Alltag geachtet werden. Medikamente in Tablettenform oder Insulin per Injektion unterstützen dabei, die Blutzuckerwerte in einem stabilen Niveau zu halten.

Zusätzlich sollten weitere Erkrankungen ärztlich begleitet und ggf. behandelt werden. Bspw. zählen ein Bluthochdruck oder auch ein erhöhter Cholesterinspiegel zu typischen Risikofaktoren für einen Diabetes mellitus Typ 2. Sind diese entsprechend bekannt und werden behandelt, kann sich dies auch positiv auf die Blutzuckerwerte auswirken.

Auch bei einem Typ 2 Diabetes müssen die Blutzuckerwerte regelmäßig kontrolliert und die Medikamentengabe bei Bedarf angepasst werden. Eine ärztliche Blutuntersuchung mit Kontrolle des HbA1c-Wertes erfolgt meist einmal im Quartal. Welche Möglichkeiten zur Selbstmessung zur Verfügung stehen, haben wir Ihnen in den folgenden Abschnitten zusammengestellt.

Neben den häufigsten Diabetes Typen 1 und 2 gibt es noch weitere. Bei dem Typ 3c handelt es sich um eine Form des Diabetes, die aufgrund einer Erkrankung der Bauchspeicheldrüse entsteht. Ursache kann hier eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung, Tumore in der Bauchspeicheldrüse oder auch eine operative Entfernung sein. Je nach Ursache wird zu wenig oder gar kein Insulin mehr produziert.

Behandlung

Bei den meisten Erkrankten eines Diabetes Typ 3c ist eine Insulintherapie mittels Spritzen oder Insulinpumpe erforderlich, da kein Insulin mehr vom Körper produziert wird. Da die Bauchspeicheldrüse neben der Insulinproduktion auch Enzyme herstellt, die zur Verdauung von Fetten oder der Aufnahme von Vitaminen erforderlich sind, wird neben der Gabe von Insulin auch die Einnahme von Ersatzpankreasenzymen nötig. Wie bei jedem Diabetes Typ, ist eine ausgewogene Ernährung einzuhalten. Häufig werden spezielle Ernährungsberatungen von Diabetesberatern angeboten, um bereits mit der Aufnahme über die Lebensmittel einen möglichst stabilen Blutzuckerwert zu erhalten. Zusätzlich sollte auf Alkohol und Rauchen verzichtet und möglichst viel Bewegung in den Alltag eingebaut werden.

Eine Schwangerschaft verändert den Körper einer Frau in vielerlei Hinsicht. Von Müdigkeit, über Stimmungsschwankungen bis zur Veränderung des Geschmacks- und Geruchssinns - die hormonellen Veränderungen können in verschiedenen Ausprägungen Ausdruck finden. Dabei ist jede Frau unterschiedlich betroffen.

Da eine Schwangerschaft auch den Stoffwechsel und somit die Blutzuckerwerte verändern kann, wird zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche ein Glukosebelastungstest durchgeführt, um eine mögliche Schwangerschaftsdiabetes abzuklären. Hierfür wird eine Zuckerlösung getrunken und eine Stunde danach ein Blutbild erstellt, um den Blutzuckerwert zu bestimmen. Liegt dieser bei 7,5 mmol/l oder mehr, wird ein zweiter Test zur Bestätigung erforderlich.

Der zweite Test ist ein nüchternes Verfahren, d.h. vorher darf nichts gegessen oder getrunken werden. Zu Beginn erfolgt eine Blutentnahme. Danach wird eine Zuckerlösung getrunken. Eine sowie zwei Stunden später wird erneut Blut abgenommen. Liegt bei mindestens einem der Messungen ein erhöhter Wert vor, bestätigt dies das Ergebnis aus der ersten Testung.

Bei vielen Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes ist keine medikamentöse Behandlung erforderlich. Oft lässt sich eine Normalisierung der Blutzuckerwerte über eine Ernährungsumstellung erreichen. Hierzu kann eine Ernährungsberatung eine wertvolle Unterstützung sein. Selten werden Medikamente oder die Gabe von Insulin erforderlich. Zur Sicherheit und für einen besseren Überblick der Werte können Schwangere mit einem diagnostiziertem Schwangerschaftsdiabetes für die Zeit der Schwangerschaft ein CGM-System zur kontinuierlichen Glukosemessung nutzen. Unser Team des Diabetesmanagements berät Sie gerne telefonisch unter 0202 438 3784.

Nach der Schwangerschaft normalisiert sich der Blutzucker meist wieder und es bedarf keiner weiteren Behandlung.

Blutzuckermessung

Die regelmäßige Kontrolle der Blutzuckerwerte gehört für Diabetiker zum Alltag. Die Glukosewerte müssen über den Tag verteilt kontrolliert werden, um die Therapie mit Medikamenten zu steuern, damit der Blutzuckerwert möglichst stabil gehalten werden kann. Auch geben die Werte Aufschluss darüber, wie sich bspw. die Ernährung oder auch Bewegung auf den Blutzuckerspiegel auswirken. Zur Messung stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, die wir Ihnen gerne vorstellen möchten:

Die Messung mit Teststreifen ist auch unter dem Begriff „blutige Messung“ bekannt, denn bei dieser Methode ist die Blutentnahme mithilfe einer Stechhilfe (Lanzette) aus der Fingerbeere oder dem Ohrläppchen erforderlich. Durch leichtes Drücken bildet sich ein Blutstropfen, der mit einem Teststreifen aufgenommen wird. Spezielle Blutzuckermessgeräte ermitteln in kurzer Zeit den aktuellen Blutzuckerwert. Der Wert ist eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt der jeweiligen Messung. Schwankungen über den Tag lassen sich so nur schwer erkennen. Allerdings sind bei dieser Variante der Messung die Auswirkungen durch Mahlzeiten oder einer Sporteinheit direkt bemerkbar und die Therapie kann gezielt angepasst werden. Besonders bei einem schwankendem Blutzuckerwert, zum Kalibrieren eines alternativen Messsystems oder in Phasen einer Therapieanpassung, ist es daher zwingend nötig, die Werte regelmäßig via Blutstropfenmessung zu kontrollieren.

Eine Alternative zum Messen der Blutzuckerwerte ist die Messung des Gewebezuckers per kontinuierlicher Glukosemessung (CGM-System). Ein Sensor wird permanent am Oberarm oder am Bauch befestigt und misst mittels eines kleinen Faden im Unterhautfettgewebe den Glukosewert. Der gemessene Wert wird von dem Sender an einen Empfänger übermittelt. Dieser kann ein eigenes Gerät passend zum Sender oder eine spezielle App auf dem Smartphone sein. Die Werte von Blutzucker und Gewebezucker stimmen annährend überein, allerdings handelt es sich beim Gewebezucker um einen zeitverzögerten Wert, da immer etwas Zeit vergeht bis sich die Auswirkungen durch bspw. eine Mahlzeit oder eine Medikamenteneinnahme im Gewebezucker zeigen. Neben den aktuellen Werten können CGM-Systeme auch einen Trend bzw. den Verlauf der Glukosewerte angeben und ermöglichen so eine schnelle und einfache Übersicht.

Welche Art der Blutzuckermessung gewählt wird ist abhängig vom Diabetes Typ, der Therapie aber auch vom Nutzer selbst. Die Wahl des passenden Systems erfolgt in Absprache mit dem behandelnden Arzt.

Die Barmenia übernimmt die Kosten für ein CGM-System bei einem insulinpflichtigen Diabetes, der mit einer intensivierten Insulintherapie (ICT) behandelt wird, im vertraglichen Umfang. Weitere Informationen zu Kooperationen und Ansprechpartner zu Ihrer Diabetesversorgung finden Sie hier .

Therapie

Nicht jede Diabeteserkrankung muss zwingend mit Medikamenten behandelt werden. Bei Menschen mit einem Prädiabetes, Diabetes Typ 2 oder Schwangerschaftsdiabetes kann es bereits ausreichen, die Ernährung umzustellen und/oder mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren, um die Glukosewerte zu stabilisieren. Reichen diese Maßnahmen jedoch nicht aus, wird die Einnahme von Medikamenten erforderlich. Ziel dabei ist es, akute Situationen einer Über- oder Unterzuckerung zu vermeiden. Zusätzlich zielt die Diabetesbehandlung auch darauf ab, mögliche Begleit- oder Folgeerkrankungen zu verhindern.

Zur Behandlung eines Diabetes stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Jedes Medikament wirkt etwas anders auf die Insulinproduktion oder den Stoffwechsel. Neben Insulin, welches in schnell- und langwirksames Insulin unterschieden wird, kommen häufig auch Biduanide wie Metformin, Gliflozine (SGLT2-Hemmer) oder Gliptine (DPP4-Hemmer) zum Einsatz.

Insulin wird erforderlich, wenn der Körper kein eigenes (oder ausreichendes) Insulin mehr produzieren kann. Die Einnahme erfolgt mithilfe einer Spritze, eines Insulinpens oder einer Insulinpumpe. Die Injektion wird direkt ins Unterhautfettgewebe an Bauch, Oberschenkel oder Gesäß gegeben. Viele Insulinpumpen können mit einem CGM-System verbunden werden und so die Einheiten und Zeitpunkte der Insulingabe automatisch an die gemessenen Werte anpassen. Diese Behandlung nennt sich Closed-Loop Versorgung oder auch automatisierte Insulin-Dosierung (AID System).

Das bekannteste Biguanid ist das Medikament Metformin. Es erhöht die Insulinempfindlichkeit der Zellen und unterstützt den Körper dabei, den aufgenommenen Zucker besser zu verarbeiten. Ebenfalls senkt es die Glukoseproduktion der Leber und sorgt so zusätzlich für einen geringeren Blutzuckerspiegel. Metformin wird in Tablettenform eingenommen und steht in verschiedenen Dosierungen zur Verfügung.

Gliflozine bzw. SGLT2-Hemmer unterstützen die Nieren dabei, dass Zucker nicht ins Blut gelangt, sondern direkt über den Urin ausgeschieden wird. Dadurch wird der Blutzuckerspiegel gesenkt und die Einnahme hat einen positiven Effekt auf die Blutzuckereinstellung. Gliptine bzw. DPP4-Hemmer wirken über den Darm und regen die Bauchspeicheldrüse an, längere Zeit Insulin auszuschütten. Auch dies hat eine Blutzuckersenkende Wirkung. Medikamente dieser Stoffgruppe kommen ebenfalls bei einer Nieren- oder Herzinsuffizienz zum Einsatz, da sie einen schützenden Effekt dieser Organe aufweisen.

Welche Therapie in Frage kommt, ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig und wird nach eingehender Untersuchung vom behandelnden Arzt entschieden. Die Einstellungsphase eines Diabetes erfolgt über einen längeren Zeitraum, in dem die Ernährung, Bewegung und Messergebnisse dokumentiert werden müssen. In dieser Phase kann es auch zu einem Wechsel der Therapie bzw. Medikation kommen und es ist mitunter viel Geduld und Disziplin erforderlich, bis die nötige Akzeptanz für die Erkrankung besteht.

Versicherungsschutz im Basis-, Standard- oder Notlagentarif

Für eine Erstattung von Diabeteszubehör im bundeseinheitlichen Basis- und Standardtarif und auch im Notlagentarif müssen regelmäßig im Vorfeld Unterlagen zur Klärung der Kostenerstattung beigebracht werden. Daher melden Sie sich bitte vor Beginn der Behandlung unter 0202 438 3954 . Gerne beraten wir Sie zur Erstattung Ihrer Versorgung mit Diabeteshilfsmitteln.

Unterstützungsangebote der Barmenia

Die Barmenia unterstützt Versicherte mit einer Diabetes Erkrankung zusätzlich zu den tariflichen Leistungen.

Das telefonische Unterstützungsprogramm „ Diabene “ unseres Kooperationspartners der MedicalContact AG bietet in regelmäßigen Gesprächen den Raum, Ihre Fragen rund um die Erkrankung zu klären und Möglichkeiten zu besprechen, wie Sie Ihren Diabetes neben der ärztlichen Behandlung positiv beeinflussen können.

Diabetiker benötigen regelmäßig Diabeteszubehör wie Teststreifen, Sensoren oder Insulinpumpenbedarf. Mit dem Onlinehandel DIASHOP und der Firma Abbott bietet die Barmenia Ihnen zuverlässige Kooperationspartner für Ihren persönlichen Bedarf.

Das Diabetesmanagement der Barmenia ist Ihr Ansprechpartner für Fragen rund um Ihre Versorgung und Ihren konkreten Leistungsanspruch. Melden Sie sich gerne telefonisch unter 0202 438 3784 oder per E-Mail .

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